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Basisinformationen für die Errichtung der eigenen Photovoltaikanlage

Welche Vorteile hat eine eigene Solaranlage?

Die Energiepreise sind volatil, der selbst produzierte Strom aus der Sonne hingegen kostet nichts. Doch Achtung: Bis sich die Investitionskosten einer Photovoltaikanlage amortisieren, dauert es – je nach Strompreis acht bis zehn Jahre oder mehr.

Ein weiteres Argument für den eigenen Solarstrom ist die Unabhängigkeit: Was selbst erzeugt wird, muss nicht gekauft werden. Doch auch das gilt nicht immer. Wer keinen Speicher hat, hängt nämlich immer am allgemeinen Leitungsnetz. Ein Blackout trifft also auch die meisten Photovoltaik-Besitzer. Von genereller Gültigkeit ist nur das folgende Argument: Strom aus der Sonne wird ohne CO2-Emissionen erzeugt, ist also klimafreundlich.

Was kostet eine Photovoltaikanlage?

Für die Anschaffung einer Photovoltaikanlage mit 5 Kilowatt-Peak (kWp) muss man mit in etwa 6.000 bis 10.000 Euro rechnen. Für eine 10-kWp-Anlage ca. 11.000 bis 13.000 Euro (und mehr). Tipp: Mehrere Angebote einholen!

Die Kosten können durch Förderungen abgefedert werden.

Ab wann rechnet sich die Investition?

Die Antwort darauf hängt von zwei Faktoren ab:

Erstens vom Strompreis: Ist er hoch, amortisieren sich die Investitionskosten in eine Solaranlage rascher. Rechnen Sie mit zumindest acht Jahren als groben Richtwert. Nach diesem Zeitraum sollten die Investitionskosten durch den geringeren Zukauf von Strom ausgeglichen sein. Die Anlage sollte im Normalfall 25 bis 30 Jahre funktionieren.

Wichtig in dieser Berechnung ist allerdings, inwieweit der selbst erzeugte Strom auch selbst verbraucht wird. Salopp gesprochen: Für Menschen, die um sieben Uhr aus dem Haus gehen und abends zurückkommen, zahlt sich die Photovoltaikanlage nicht aus. Zumindest 40 Prozent des selbst produzierten Stroms sollten auch selbst verbraucht werden.

Unser Tipp: Den Strombedarf in jene Stunden verlegen, in denen die Sonne scheint – also zum Beispiel tagsüber die Waschmaschine laufen lassen. Die Amortisationszeit ist freilich nicht für jeden gleich relevant - zum Beispiel für jene, die aus anderen Gründen auf PV setzen möchten, etwa als aktiver Beitrag zum Klimaschutz.

 

Wie kommt man zu einer Solaranlage?

Viele Elektriker in ganz Österreich haben sich zu „Solarteuren“ weitergebildet. Sie bieten die Lieferung und Montage der Anlagen an. Aber auch die meisten Energieversorger offerieren Photovoltaikanlagen. Wichtig ist, dass man gute Professionisten wählt; am besten solche, die Komplett­lösungen anbieten – von der Statikunter­suchung des Daches über die Installation der Anlage, den Anschluss ans Stromnetz bis zu möglichen Förderungen.

 

Wie groß soll die Photovoltaikanlage sein?

Mit der genannten Leistung von 5 kWp können rund 5.000 bis 6.000 Kilowattstunden Strom im Jahr erzeugt werden. Das würde dem üblichen Jahresverbrauch eines Einfamilienhauses entsprechen. Allerdings wird der Sonnenstrom dann erzeugt, wenn er von den Haushalten am wenigsten benötigt wird: tagsüber und im Sommer. Der nicht verbrauchte Strom wird ins Netz eingespeist. Und nachts oder im Winter muss Strom aus dem Netz zugekauft werden.

Der Knackpunkt für die Größe der Anlage ist jedenfalls der Eigenverbrauch, der vor der Bestellung abgeschätzt werden muss. 50 bis 60 Prozent wären eine sehr gute Voraus­setzung, im Durchschnitt liegt der Eigenverbrauch aber bei lediglich 40 Prozent.

 

Wie viel bekommt man für die Einspeisung des Stroms ins Netz?

Der Überschuss-Strom aus der Photovoltaikanlage wird ins Netz eingespeist. Welchen Tarif man dafür bekommt, hängt davon ab, mit welchem Energieversorger man den Vertrag abgeschlossen hat. Dieser Versorger kann frei gewählt werden.

Einfach ist die Suche nicht, Hilfestellung kann der Tarifkalkulator der E-Control bieten (https://www.e-control.at/tarifkalkulator# ).

Zuletzt sind viele Versorger dazu übergegangen, ihren PV-Kund:innen nur noch sogenannte Floater-Tarife anzubieten. Das sind flexible, marktorientierte Einspeisetarife, die z.B. einmal pro Monat umgestellt werden. Es gibt aber auch Varianten mit stundengenauer Abrechnung gekoppelt an die Preise an den Strombörsen.

 

Welche technischen Voraussetzungen braucht man?

Das Dach muss die Anlage statisch tragen können, und die Montage mit den vielen Bohrungen muss möglichst einfach sein. Das heißt, alte Eternitdächer eignen sich nur bedingt, da Asbeststaub extra ab­gesaugt werden muss. Generell ausgeschlossen von Photovoltaik sind denkmalgeschützte Häuser.

Neben der Art des Daches ist die Ausrichtung von Bedeutung. Am besten ist Südwest; aber auch Dachflächen, die nach Osten ausgerichtet sind, kommen für Solaranlagen infrage.

Zudem brauchen Haushalte, die eine Solar­anlage wollen, einen Schaltkasten, der den neuesten Standards entspricht, und ein Smart Meter. Dieser digitale Zähler ist notwendig, um die genaue Aufzeichnung der Eigen­erzeugung, der Strom-Einspeisung und des Strombezugs aus dem Netz zu ermöglichen.

 

Wie funktioniert der Netz­anschluss der Photovoltaik­-Anlage?

Um die technischen Details kümmern sich die Professionisten. Für die Kund:innen ist zu beachten, dass sie einen Netzzugangs­vertrag benötigen.

Grundsätzlich reichen die be­stehenden Stromleitungen auch für die Photovoltaikanlage aus. Nur wenn in einer Siedlung sehr viele Häuser eine Photovoltaikanlage installieren, wird der Netz­betreiber die Leitungen verstärken oder eine zusätzliche Trafo­station errichten müssen. Das könnte mit Kosten für die Kund:innen verbunden sein – und eventuell den Projekt-Zeitplan durcheinander­wirbeln.

 

Können zusätzliche Kosten für den Netzanschluss anfallen?

Grundsätzlich müssen die Netzbetreiber PV-Anlagen bis zu einer Leistung von 20 Kilowatt ans Stromnetz anschließen („Anschlusspflicht“). Allerdings kann es in Einzelfällen passieren, insbesondere in recht entlegenen Gebieten, dass die Leitungen lokal bereits ausgelastet sind. Dann kann der Netzbetreiber eine - vorübergehende - Leistungsbeschränkung aussprechen.

Neue Trafo-Station

Der PV-Anlagenbetreiber darf in diesem Fall nicht mehr als die von der Netzgesellschaft erlaubte Leistung einspeisen. Falls keine Einspeisung mehr möglich ist, kann die erlaubte Leistung auch auf null gesetzt werden. Der PV-Anlagenbetreiber muss dann den gesamten selbst erzeugten Strom selbst verbrauchen. Sollte für den Anschluss der PV-Anlage die Errichtung einer neuen Trafo-Station oder ein größerer Netzausbau nötig sein, kann vom PV-Anlagenbetreiber ein Kostenbeitrag verlangt werden. Dies kommt laut Elektrizitätswirtschaft- und -organisationsgesetzt (Elwog) nur dann zum Tragen, wenn die Kosten des Netzausbaus und der Trafo-Station 175 Euro je Kilowatt installierter PV-Leistung überschreiten.

 

Haben Photovoltaik­anlagen-Besitzer:innen im Fall eines Blackouts Strom?

Die meisten Photovoltaikanlagen sind ans Stromnetz gekoppelt. Das heißt: Gibt es großflächige Stromausfälle, hat auch ein Haushalt mit Solaranlage am Dach keinen Strom. Einzelne Hersteller von Wechselrichtern (z.B. Fronius) bieten eine "Notstromlösung-light": Eine im Wechselrichter integrierte Steckdose, mit der 1-phasige Verbraucher im Haushalt im Fall eines Stromausfalls mit bis zu 3 kW versorgt werden können. Da stößt man aber sehr schnell an Grenzen.

Mehr Selbstversorger-Potenzial haben sogenannte Netzfreischaltboxen, die man zur Anlage dazu kaufen kann (kostet rund 3.000 Euro). Damit kann man im Fall eines Blackouts zumindest den selbst erzeugten Strom nutzen. Bei Betätigung der Netzfreischaltbox wird die Stromversorgung des jeweiligen Gebäudes vom öffentlichen Netz getrennt. Der Strom kommt nur noch von der eigenen Anlage beziehungsweise vom zwingend erforderlichen Stromspeicher.

Der Einbau einer Netzfreischaltbox ist grundsätzlich auch für bestehende Photovoltaikanlagen möglich. Allerdings muss der Wechselrichter der Anlage dafür ausgerichtet sein („inselfähiger Wechselrichter“). Ob das der Fall ist, kann nur ein für Solaranlagen geschulter Elektriker beurteilen.

Wann ist der Kauf eines Batteriespeichers sinnvoll?

Speicher haben für Haushalte dann Sinn, wenn diese einen sehr hohen Eigenstrombedarf haben. Dazu zählt etwa ein Elektroauto, das sie regelmäßig zu Hause laden, oder eine Stromheizung über Wärmepumpe. Speicher sind relativ teuer, sie kosten fast so viel wie die gesamte Photovoltaikanlage. Wer allerdings weitgehend unabhängig vom Energieversorger werden will, kommt um einen Speicher nicht herum.

 

Was bringt eine sogenannte Balkonanlage?

Mit Mini-Photovoltaikanlagen, die auf kleinen Terrassen oder Balkonen aufgestellt werden können, lassen sich zumindest Geräte im Stand-by-Modus und ein Kühlschrank betreiben. Ihre Leistung liegt bei unter 800 Watt, es ist kein eigener Vertrag mit dem Netzbetreiber nötig. Eine Meldung an die Netzgesellschaft über den Betrieb so einer Balkonanlage ist aber notwendig.

 

Wie bekomme ich Fördergeld?

Für die Förderung von Investitionen in Photo­voltaikanlagen (auch Stromspeicher) ist die OeMAG, die Abwicklungsstelle für Öko­strom zuständig, Förderanträge sind dort zu stellen (https://www.eag-abwicklungsstelle.at/ )

Die Zuteilung der Förderung von Kleinanlagen erfolgt nach dem Prinzip „First come, first serve“.

Wichtig zu beachten: Die Inbetriebnahme der PV-Anlage darf erst nach gültigem Förderantrag erfolgen.

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