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Smarte Thermostate: automatisiert Energie sparen

Wie viel kann man beim Heizen sparen?

Durch das Herunterdrehen der Heizung um ein Grad Celsius kann man im Schnitt sechs Prozent der Heizkosten sparen, betonen Fachleute. 

Wieviel Heizkosten kann man mit smarten Thermostaten sparen?

Smarte Thermostate sollen eine einfache, schnelle und trotzdem wirksame Methode sein, um die Heizkosten zu senken. Das versprechen zumindest die Hersteller entsprechender Geräte. Sie behaupten, dass damit bis zu 40 Prozent der Kosten eingespart werden können. In der Praxis hängt eine etwaige Einsparung stark vom Energiepreis, der Wärmedämmung des Gebäudes und der jeweiligen Nutzung von Haus oder Wohnung ab.

Gibt es einen Praxistest?

Ja. KONSUMENT 9/2023 hat die Sache ausprobiert. Zum Einsatz kam 2023 ­dabei ein "Fritz!DECT 302"-Thermostat des Herstellers AVM. Am Markt finden sich aber auch viele vergleichbare Lösungen anderer Hersteller.

Wie viel Heizkosten kann ich mit smarten Thermostaten sparen?

Der Heizkörper mit klassischem Thermostat verbrauchte zwischen September 2021 und Ende Juni 2022 rund 3,06 MWh. Dann wurde dieser alte Thermostat durch das smarte Produkt von AVM ersetzt. Im Vergleichszeitraum September 2022 bis Ende Juni 2023 verbrauchte der Heizkörper rund 2,25 MWh. Das ist eine Einsparung von etwa 22 Prozent.

Genutzt wurden dafür unter anderem verschiedene ­Automatisierungsfunktionen (nicht heizen, wenn niemand anwesend ist; nicht heizen, wenn ein Fenster offen ist usw.). Der Temperaturschnitt der Wohnung (21,5 Grad Celsius Raumtemperatur) blieb im Vergleich zur Vorperiode 2021/22 gleich.

Ist der Austausch von alt auf neu einfach?

Eher ja. Mit wenigen Handgriffen war der alte Regler durch den smarten Thermostat ersetzt. Es brauchte in diesem Fall eine Rohrzange. Manche Heizkörpermodelle benötigen einen Adapter, der für wenige Euro im Fachhandel erhältlich ist.

Welche Funktion ist besonders nützlich?

Der sogenannte Boost-Modus („boost“ - engl. für „Schub“). Der Thermostat kann mit Knopfdruck veranlasst werden, eine bestimmte Zeit (z. B. fünf Minuten) mit voller Kraft zu heizen, um einen Raum schnell aufzuwärmen. Danach senkt das Gerät die Heizleistung automatisch.

In welcher Situation verschwendet man Energie?

Eltern kennen dies: Der Raum ist kalt, das Kind rennt zum Heizkörper, dreht den Thermostat auf volle Stufe und vergisst dann, wieder abzustellen, wenn es warm genug ist. Dadurch wird in vielen Fällen Heizenergie verschwendet und der Raum stärker als nötig aufgeheizt. Der Boost begrenzt das.

Auch die "Offenes-Fenster-Automa­tik" verbessert den Komfort und spart Energie. Sinkt etwa die Raumtemperatur (das stellt der Thermostat über Messfühler fest) oder melden im smarten Heim die ­Fenster-Kontakte, dass ein Fenster geöffnet ist, dann senkt der Thermostat automatisch die Heizleistung.

Was sind die Vorteile der smarten Thermostate?

  • Energieeffizienz: Mit Sensoren und Algorithmen kann die Raumtemperatur intelligent und automatisiert geregelt werden. Die Systeme lernen aus dem Nutzungsverhalten und passen die Heizzeiten an, wenn der Raum nicht genutzt wird. Das spart mitunter deutlich Heizkosten.

  • Fernzugriff und Bedienung: Die meisten smarten Thermostate sind mit einer Smartphone-App oder einem Webinterface verbunden. So lässt sich die Heizung auch von unterwegs steuern. Man kann die Raumtemperatur vor der Ankunft zu Hause erhöhen, um eine angenehme Umgebung zu schaffen. Oder man senkt die Raumtemperatur, wenn niemand in der Wohnung ist. Fernzugriff kann Flexibilität und Komfort bieten.

  • Intelligente Funktionen: Smarte Thermostate können Wetterdaten nutzen, um die Raumtemperatur automatisch anzupassen. Steht etwa ein kalter Tag bevor, kann das Thermostat die Heizung rechtzeitig einschalten, um eine gemütliche Umgebung zu schaffen. Einige Modelle können auch in andere Smart-Home-Systeme integriert werden, um automatisierte Abläufe zu ermöglichen.

Was sind die Nachteile?

  • Kosten: Im Vergleich zu herkömmlichen Thermostaten sind sie in der Regel deutlich teurer. Es dauert also einige Zeit, bis sich die Einsparungen bei den Energiekosten bezahlt machen. Positiv: Der Preis für smarte Thermostate ist in den letzten Jahren gesunken. Mit fortschreitender Technologie könnte sich dies weiterhin verbessern.

  • Internetverbindung: Die meisten smarten Thermostate sind online mit der Steuerung verbunden. Sie hängen also von einer stabilen Internetverbindung ab. Ist die gestört, kann es zu Verzögerungen bei der Steuerung der Raumtemperatur kommen. In einigen Fällen kann eine vorübergehende Unterbrechung der Internetverbindung dazu führen, dass der Thermostat nicht mehr richtig funktioniert.

  • Datenschutz: Smarte Thermostate sammeln Daten über Nutzung und Raumtemperatur. Diese Daten lassen sich für die Optimierung der Heizungssteuerung nutzen. Gleichzeitig besteht auch die Gefahr, dass sie von Dritten abgefangen und missbraucht werden.

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