Quetschies vs. Babygläschen: Vor- und Nachteile für Kleinkinder
Quetschies oder Babygläschen?
Der Inhalt der beiden Produkte ist oft ident. Bei beiden gilt es, auf die Zutatenliste zu achten und den Zuckergehalt zu vergleichen. Quetschies (Fruchtpürees im Plastikbeutel) haben den Vorteil, dass sie leichter sind und unterwegs ohne Besteck gegessen werden können. Je nach Alter, ist das auch ohne Hilfe der Eltern möglich. Die Hersteller empfehlen jedoch den Verzehr mit einem Löffel. Damit entfällt dieses Vorteilsargument für Quetschies.
Beide Produkte sollten kein Ersatz für frisches Obst sein!
Warum sollten kleine Kinder Quetschies, abgesehen vom teils hohen Zuckergehalt, nicht zu oft essen?
Für die Sprachentwicklung müssen Babys und Kleinkinder ihre Mund- und Kiefermuskulatur trainieren, wie es auch beim Kauen der Fall ist. Wird Obst nur noch „genuckelt“, können Defizite bei der Sprachentwicklung aufkommen. Die Quetschbeutel können zwar junge Esser:innen auf den „Obstgeschmack“ bringen, sie sollten aber eine Ausnahme bleiben.
Warum soll man Kleinkindern Quetschies nicht unbeaufsichtigt geben?
Die meisten Produkte (vor allem alle jene, die sich an Kleinkinder richten und in der Beikostabteilung erhältlich sind), haben große Verschlusskappen bzw. sind so gebaut (Chokesafe-Deckel), dass bei einem Verschlucken keine Erstickungsgefahr besteht.
Vorsicht jedoch bei kleinen Verschlusskappen! Kleinkinder können beim Verschlucken in große Gefahr geraten.
Worauf achten bei der Quetschie-Auswahl?
Bevorzugen Sie generell Bio-Produkte, da sie meist schadstoffärmer sind als konventionelle Produkte. Der enthaltene Zucker sollte nur aus den verarbeiten Früchten stammen. Vermeiden Sie Fruchtkonzentrate, Sirupe sowie Cookies und Kekse. Dauernuckeln ist schlecht für die Zahngesundheit! Bitte überlassen Sie Ihren Kindern Quetschies nie unbeaufsichtigt! Ein kleiner Verschluss kann Erstickungsgefahr bedeuten!
Quetschies – Pro & Contra?
Pro
Praktisch für unterwegs: leicht, nicht zerbrechlich, zergatscht nicht, benötigt kein Besteck
Obst für Obstmuffel: wenn gar kein frisches Obst geht, sind Quetschies eventuell ein Anfang, auch bei größeren Kindern oder Jugendlichen, die in der Obst-Trotz-Phase stecken
gesündere Alternative zum klassischen Naschen, wenn man die richtige Auswahl trifft
Contra
Können sehr viel Zucker enthalten
Schlecht für die Zahngesundheit, vor allem bei empfindlichen Milchzähnen
kein Ersatz für frisches Obst: kein Kauen oder Beißen, somit mangelnde Mundmotorik und ungünstig für die Sprachentwicklung
sind teuer
produzieren viel Müll
Sind Quetschies bei Verstopfung empfehlenswert?
Quetschies können, natürlich abhängig vom Inhalt, bei Verstopfung für Kinder eine kleine Hilfe sein. Einige Quetschies enthalten Obstsorten, die ballaststoffreich sind und verdauungsfördernd wirken, wie zum Beispiel Birnen, Pflaumen oder Äpfel. Diese Früchte enthalten natürliche Ballaststoffe und Sorbit, das mild abführend wirkt. Allerdings gibt es auch viele Quetschies die Zuckerzusätze oder wenig Ballaststoffe beinhalten und somit keine Unterstützung bei Verstopfung sind. Eine ballaststoffreiche Ernährung mit Vollkornprodukten, Obst, Gemüse und ausreichend Flüssigkeit ist wichtig für eine nachhaltigere Lösung bei Verstopfung.
Sind Quetschies hilfreich nach einer Zahn-OP?
Nach einer Zahnoperation kann es sinnvoll sein, weiche und leicht zu essende Nahrung zu sich zu nehmen, um die Wundheilung zu unterstützen und Schmerzen zu vermeiden. In diesem Kontext können Quetschies eine geeignete Option sein. Denn sie sind weich und können ohne Kauen konsumiert werden.
Temperatur
Es kann auch angenehm sein, Quetschies gekühlt zu verzehren, da Kälte schmerzlindernd wirkt und die Schwellung nach einer Zahnoperation reduziert.
Vorsicht: Zuckergehalt
Der teils sehr hohe Zuckergehalt kann besonders nach einer Zahnoperation, wenn die Mundhygiene erschwert ist, problematisch sein. Zucker könnte das Risiko für Karies erhöhen, insbesondere in dieser Phase, wenn der Mundraum empfindlich ist.